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Das Logo der Wieslocher Comictage im Palatin, Details von verschiedenen Comics

Die Wieslocher Comic-Tage im Palatin

Wenn Tarzan durchs Palatin schwingt …

…dann ist es Zeit für die ersten Wieslocher Comic-Tage – Ausstellung, Forum, Vorträge, Workshops, Flohmarkt

Superhelden sterben nie. Auch Comics sind unvergänglich. Tarzan, Spider-Man oder Captain America: Die Bildergeschichten sind Kultur. Von 2. bis 4. September 2022 dreht sich im Kongress- und Kulturzentrum Palatin alles um Illustrationen, die längst Kultcharakter erlangt haben. Die ersten „Wieslocher Comic-Tage“ sind ein Treffpunkt für Künstler, Fans und auch „Laien“. Zwei Tage sind reich gespickt mit Fachvorträgen, Diskussionen, Preisrätsel, einem großen Aufgebot an Händlern, Verlagen sowie Signierstunden mit Zeichnern und Autoren. Ein Tummelplatz also für alle, die längst wissen, dass Comics eine unsterbliche literarische Gattung sind – und für all jene, die einfach mal blättern, stöbern, tauschen oder plauschen wollen. Auch ein attraktives Rahmenprogramm wird geboten.

Die Kenner der Szene wissen DC- und Marvel-Comics oder Mad-Hefte wohlwissend einzuordnen. Doch auch, wer nicht ganz so tief im Thema steckt, wird bei den Illustrationen des Typus viele bekannte „Gesichter“ entdecken.

Im Mittelpunkt der Motto-Tage im Palatin steht Tarzan, dem ein ganzer Saal gewidmet sein wird. Gezeigt werden Bücher, Filme, freilich Comics und vieles mehr. Mit dabei ist auch ein hochkarätiger Künstler, der die legendäre Figur des US-amerikanischen Schriftstellers Edgar Rice Burroughs kennt wie kein anderer: Detlef Lorenz – ein Tarzan-Spezialist durch und durch.

Initiator der Comic-Tage, der Wieslocher Stadtrat Thorsten Krings, wird unter anderen mit Vorträgen auf die „Geschichte der Comics“ sowie auf die Sondergattung „Comics gegen das Vergessen“ eingehen. Gezeigt wird außerdem die Ausstellung „München 1945“. Im gleichnamigen Comic erzählt die deutsche Comic-Künstlerin Sabrina Schmatz eine bittersüße Liebesgeschichte im zerstörten München der unmittelbaren Nachkriegszeit. In dieser deutschlandweit ersten Ausstellung zeigt sie nun ihr beeindruckendes Artwork und die Entstehungsgeschichte der Saga.

Mit dabei ist auch der Frankfurter Zeichner Christopher Tauber, der auch Deutschlands ältesten Independet Comic-Verlag Zwerchfell leitet und der unter dem Künstlernamen Piwi die „Drei Fragezeichen“-Comics illustriert. Außerdem entwirft er spannende Dystopien, schuf das Genre des Entspannungs-Horrors und ist mit seinem „Truemuckl“, einer Heavy-Metal-Variante des rothaarigen Kobolds „Pumuckl“, auf Erfolgstour. Eine Auswahl seiner Werke ist bereits im Vorfeld der Comic-Tage als Ausstellung im Palatin zu sehen. Der Autor und Zeichner wird außerdem aus seinen „Drei-Fragezeichen“-Heften vorlesen.

Was sonst noch geboten wird? Workshops, Führungen, ein Forum für das Fachpublikum sowie ein Flohmarkt, an dem sich jeder beteiligen kann und der ein spannender Umschlagplatz für alles rund ums Thema Comic werden dürfte. Auch die Kinder- und Jugendkunstschule ist mit im Boot und bietet Zeichenkurse für den Nachwuchs an.

Auch das Rahmenprogramm hat es in sich: Von Kurpfälzer Spezialitäten bis zur Abschlussparty mit Live-Musik ist für Unterhaltung sowie kulinarische Genüsse reichlich gesorgt.

Aufregend wird es zudem, wenn bei den ersten Wieslocher Comic-Tagen zugleich auch der erste Wieslocher Comic-Preis verliehen wird. Hierbei wird eine Jury aus Comicschaffenden je einen Preis für den Künstler des Jahres sowie für den Newcomer des Jahres vergeben. Dies ist übrigens der einzige Comicpreis in Deutschland, der von Künstlern an Künstler vergeben wird.

Neue Comictalente entdecken und würdigen

Bei den Comictagen 2022 im Palatin wird erstmals der Panel Comicpreis vergeben.

Im Rahmen der Wieslocher Comictage 2022 wird erstmalig der Panel Comicpreis vergeben. Das Besondere an diesem Preis ist, dass er der einzige ist, der von einer Jury von Comicschaffenden vergeben wird. Die dreiköpfige Jury – bestehend aus Katharina Netolitzky (Charly-Eiselt Preis 2019), Ralf Marczinczik und Ivica Astalos (Mad) – wird neutral und unabhängig  zwei Preise vergeben. Unabhängig bedeutet, dass die Jury ohne Verpflichtungen gegenüber Dritten wie Sponsoren oder Publikum arbeiten kann. Im Mittelpunkt der Jurytätigkeit steht die eigene Erfahrung der Mitglieder als Künstler. Eine Auszeichnung von Künstlern für Künstler ist ein Novum im Comicbereich.

„Uns geht es vor allem darum, dass neue Talente entdeckt und gewürdigt werden. Ein schöneres Feedback als die Anerkennung von anderen Künstlern kann es kaum geben,“ sagt Matthias Eckstein, Geschäftsführer des Kongress- und Kulturzentrums Palatin in Wiesloch.

Im ersten Jahr werden die Preise zunächst in zwei Kategorien vergeben. Jeder davon ist mit 500 Euro dotiert. Für die beste deutsche Erstveröffentlichung in Printform wird der „Charly-Eiselt-Preis“ ausgelobt. Jeder Verlag bzw. jeder Künstler ist teilnahmeberechtigt. Bedingung ist: Es muss sich um eine Erstveröffentlichung in Buch- bzw. Albenform handeln.

Die zweite Kategorie ist „bester Comic für Kinder bzw. Jugendliche“. Diese Kategorie findet sich bei den etablierten Preisen in Deutschland leider kaum wieder. Dabei ist gerade für ein jugendliches Publikum Comic ein Medium, das in  dynamischer Bildsprache spannende und interessante Geschichten erzählen kann. Einen anspruchsvollen Comic für ein jugendliches Publikum zu schaffen, ohne dabei belehrend oder herablassend zu werden, ist für einen Künstler sicher eine der größten Herausforderungen.

Perspektivisch wird der Preis in den nächsten Jahren um weitere Kategorien ergänzt. Dies soll jedoch unter Einbeziehung weiterer Comickünstler geschehen.

„Ich glaube, dieser Preis wird für jeden, der ihn erhält, etwas ganz Besonderes sein, weil es der einzige Preis ist, der von einer Peer Group vergeben wird,“ meint Thorsten Krings, der das Kongress- und Kulturzentrum Palatin bei diesem Projekt unterstützt.

 

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