Mini-Hotel für die fleißigsten Gäste

Wiesloch, 02.06.2021. Es brummt und summt über den Zinnen des Palatins. Der „Grüne Weg“ führt direkt hinein in den Bienenstock. Ja, im Kongress- und Kulturzentrum Wiesloch kann vielleicht schon bald die Ernte eingefahren werden: Goldener Honig. Im Lichthof beim kleinen Foyer ist nun ein Insektenhotel gebaut worden. Damit verfolgen die Mitarbeiter des Palatins weiterhin konsequent den bereits vor Jahren eingeschlagenen „Grünen Weg“, einen Weg der Nachhaltigkeit und des Umweltbewusstseins.
Wie es dazu kam? Schon seit mehreren Jahren handeln die Mitarbeiter des Palatin Kongresshotels nach ihrer Überzeugung, nachhaltig zu wirtschaften. Sie erhielten mit dieser Mission schon 2020 die Auszeichnung zum nachhaltigsten Hotel in Baden-Württemberg.
Doch mit diesem „Ritterschlag“ gibt sich das Hotel noch lange nicht zufrieden. Ständig wird an neuen Ideen gearbeitet, noch nachhaltiger und umweltbewusster zu agieren. So stellte sich das Palatin in diesem Jahr die Frage: Warum nicht auch Insekten eine Unterkunft bieten und somit die Artenvielfalt, also die Biodiversität, die durch das aktuelle Insektensterben stark bedroht ist, ganz aktiv zu schützen. Daher also entstand der Plan, ein Insektenhotel im Lichthof zu platzieren, wo bereits Wildblumen wuchsen, die eine exzellente Anlaufstelle für die kleinen Krabbler bieten.
Nun sollte ein Ort entstehen, an dem die Insekten und vor allem die Wildbienen sich einnisten können. Was wäre da naheliegender, als ein Insektenhotel in Form des Palatins? Der stellvertretende Direktor und Leiter des Veranstaltungsbüros, Thomas Müller, meldete sich sofort bereit, diesen Plan in die Tat umzusetzen. Für das neue „Hotel“ in Miniaturform wurde stark darauf geachtet, das richtige Holz auszuwählen, da es sich das Team des Palatins bereits zur Aufgabe gemacht hatte, den tierischen Gästen ebenfalls einen komfortablen Aufenthalt zu bieten.
Anfang Mai sind nun mit einem Bienenstock 30.000 Bienen auf dem Dach des Palatins eingezogen.
Die Umsiedlung des Volkes wurde von einer Fachfrau, der Imkerin Virginie Dryancour, überwacht.
Viele Palatin-Mitarbeiter halfen mit, den emsigen Bienen beim Umzug zu helfen und sie im Palatin würdig willkommen zu heißen.
„Sobald der Stock steht, darf dieser nicht mehr bewegt werden, sonst verlieren die Bienen ihre Orientierung“, mahnte Frau Dryancour. Zudem soll der Bienenstock nach Osten ausgerichtet sein und waagerecht stehen. So lernten die Hotelfachleute, Veranstaltungstechniker, Köche, Servicekräfte, Eventmanager oder Marketingfachleute und auch die Direktoren, was im Mikrokosmos Bienenstock so los ist. Ein anderes Universum, in dem es nun summt und brummt.
Wenn es sich die Bienen in ihrem neuen Zuhause so richtig gemütlich gemacht haben, wird es künftig sogar Honig vom eigenen Bienenvolk im Palatin zum Frühstück geben. Darüber dürften sich dann wohl auch die großen Gäste freuen.